Von äthiopischen Handschriften und ausgelagerten Büchern Band 18 der Frankfurter Bibliotheksschriften Im Jahr 2011 wurden zwei seit 1945 verschollene äthiopische Handschriften aus der Sammlung des Frankfurter Afrikaforschers Eduard Rüppell (1794-1884) wiederaufgefunden und an die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg zurückgegeben. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Handschriften der Sammlung Rüppell zusammen mit anderen wertvollen Beständen der Frankfurter Bibliotheken nach Oberfranken ausgelagert. Die genauen Umstände des Verlusts der beiden Handschriften ließen sich erst 2012 aufklären, nachdem sich eine Zeitzeugin gemeldet hatte, die bei den Büchertransporten 1945 dabei gewesen war. Im Laufe der Recherchen erwies sich, dass es noch erheblich mehr an Quellenmaterial zur Auslagerung der Frankfurter Bibliotheken im Zweiten Weltkrieg gab, als bisher bekannt war. Dieser Band enthält daher neben einer Darstellung von Leben und Werk Eduard Rüppells auch zahlreiche Quellen aus der Zeit der Auslagerung der Frankfurter Bibliotheksbestände; er ist damit ein zeit- wie bibliotheksgeschichtlich bedeutsames Dokument. Die Auslagerung der Frankfurter Bibliotheken im Zweiten Weltkrieg und die Sammlung Rüppell: der Verlust einiger Handschriften und ihre Wiederauffindung.
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Multidisciplinary Views on the Horn of Africa
Festschrift in Honour of Rainer Voigt’s 70th Birthday
Erhältlich beim Rüdiger Köppe Verlag:
Kurzbericht meines Besuches im äthiopischen Selbsthilfeprojekt Voller Spannung betrat ich das 30.000 qm große Grundstück des Vereins Finks Hawzien und war von dem, was ich sehen konnte, begeistert. Wie habe ich mich gefreut, zu sehen, dass in dem Projekt alle angefangenen Gebäude fertig gestellt sind, auch das dritte Kindergartenhaus. Nun gibt es 3 Kinderhäuser mit je 40 Kindern, die jeweils von einer Erzieherin und einer Helferin betreut werden. Als ich mich umsah, hörte und sah ich die drei Kindergruppen, die einen Kreis um je einen Baum bildeten und ihr Morgenlied sangen. Alle hatten ihre von einer Elterninitiative genähten roten Schürzchen um, und ich erinnerte mich bei dem Anblick an Kinderdarstellungen großer Maler. Und dem Torkiosk gegenüber soll für die Nachtwächter ein regenfester Unterstand gebaut werden. Die kleine Blechbude neben den Kindergartengebäuden, in der ein Wächter jetzt wacht, soll weggenommen werden. Sie war beim Neubau des Kindergartens aus den Resten der Dachkonstruktion entstanden und schmückt das Grundstück nicht. Die Tiere waren bisher in dem ehemaligen Wohnhaus einer alten Frau untergebracht, aber das Gebäude musste jetzt umgesiedelt werden. Der Platz wurde für die neue Schule benötigt. Nach dortigem Gesetz ist der Verein verpflichtet, die Steine ihres Gebäudes an einem ihr zugedachten neuen Platz wieder aufzubauen und ihr eine Abfindung zu bezahlen in Form von 3 Ernten. Dies wurde dann einvernehmlich geregelt. Nun entstand ein neuer Kuhstall für die Vierbeiner. Zurzeit stehen 2 Kälber neben der Mutterkuh, alle dürfen täglich auch draußen sein. Der Bulle wurde verkauft, nachdem er herangewachsen war. Unsere 2 Esel und unseren Muli sah ich grasen. Sie hatten bereits ihre tägliche Arbeit verrichtet – nämlich genügend Wasser unten am Fluss für unsere fast 4oo Bäume den Berg hochzuholen, die inzwischen zu kräftiger Statur herangewachsen sind. Die Vereinsmitglieder sind stolz, dass diese unterschiedlichsten seltenen Arten sich auf dem Gelände wohlfühlen. Dr. Atsbaha, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Finks Hawzien hat fast jeden einzelnen aus Samen und Setzlingen selbst herangezogen. Bei meinem Besuch standen viele von ihnen in voller Blüte und wirkten wie große Blumensträuße. Das bisher Erreichte ist nur mit Ihren kleinen und großen Spenden möglich gewesen. Alle unsere Mitarbeiter und Kinder bedanken sich sehr herzlich. Und die Schule, die sich im Bau befindet – sie wird ein Schmuckstück. Sie entsteht mit Hilfe der "Freunde der Erziehungskunst", die für den Verein "Finks Hawzien" einen Antrag beim BMZ auf 75 % Zuzahlung zur Gesamtsumme stellte. So muss der Finks -Verein nur noch 25 % der Summe durch eigene Spendenaufkommen tragen. Hier hat sich seit Jahren Magdalena Bächtle durch Ihr unermüdliches Sammeln von Spenden hervorgetan. Der Bau entspricht den Vorschriften für eine deutsche Schule in punkto Klassengröße, Fluchtwege etc. Die Arbeiten kommen unter Aufsicht des Bauleiters gut voran. Die Dachkonstruktion war bei meinem Besuch schon sichtbar. Die Schultüren werden zum äthiopischen neuen Schuljahr im September mit einem kleinen Fest eröffnet. Die ersten Schulkinder sind Schützlinge, die dem eigenen Kindergarten dann entwachsen sind. Frau Jordi, eine Lehrerin aus Wien wird im Juni und Juli mit den neuen Lehrern, die zurzeit noch an zwei Schulen in der Umgebung arbeiten, den neuen Lehrplan erarbeiten und sie immer wieder in Abständen begleiten. Es gibt im Ort Hawzien noch ein kleines Grundstück, das mit einer Mauer umfriedet ist und dem Verein zur Verfügung steht. Bereits am Anfang entstand der Wunsch, ein Gebäude zu erstellen, das vielen Zwecken dienen kann. Bisher hatte der Kindergarten und die Schule Vorrang – es fehlte das Geld. Jetzt war ich hocherfreut, als ich hörte, dass Dr. Atsbaha den ersten Bauauftrag vergeben konnte. So entstand das erste Gebäude mit Büro, Gästezimmer, Bad und kleiner Küche, dazu ein größerer Raum für verschiedene Aktivitäten wie Elternkurse, Kurse für arbeitslose Schulabgänger, kleine Feste, Aufführungen, Ausstellungen, Bücherei – hier dürfen viele gute Ideen umgesetzt werden. Allerdings ist manches noch Zukunftsmusik. Zudem kann der eine Bau nicht alle Wünsche erfüllen. Aber es ist genügend Platz, um noch ein weiteres Gebäude zu errichten, sobald Mittel dafür vorhanden sind. Es ergab sich bei meinem Besuch, dass an einem Samstagvormittag unsere äthiopischen Kollegen ihre fällige Generalversammlung (der Vorstand mit allen Angestellten, es sind jetzt 15 Angestellte) durchführten, die ich als Gast begleiten konnte. Alle traten mir mit großer Herzlichkeit entgegen und nahmen mich zur Begrüßung in den Arm. Ich verfolgte, welche Themen besprochen wurden, war aber nicht in der Lage, die Einzelheiten zu verstehen. Doch ich nahm die Atmosphäre wahr und beobachtete, mit welchem Ernst alle dabei waren. Um Unstimmigkeiten, die irgendwo hätten aufkommen können, abzubauen, gab es vorher Einzelgespräche, in denen jeder sich ganz persönlich äußern durfte, was zu dem entspannten Miteinander beitrug. Natürlich gab es auch kleine notwendige Gehaltserhöhungen – Äthiopien hat mit der Inflation zu kämpfen. Rein äußerlich haben wir mit dem Projekt eine Grundlage geschaffen für viele fruchtbare pädagogische Ansätze. Die Menschen, die nach mir kommen, mögen eine gutes Gespür für diese Feinheiten mitbringen. Dorothea Roenpage |
Die jüngste Afrikareise Klaus Biebers |
Referate: Die bei den Veranstaltungen
gehaltenen Referate werden in einer wissenschaftlichen Reihe veröffentlicht: Von
Hiob Ludolf bis Enrico Cerulli Äthiopien
und seine Nachbarn Alle drei Bücher werden
ausgeliefert von: |
Reisebericht Äthiopien (PDF) |
Bücher:
David W. Phillipson is the former Director, Cambridge University Museum of Archaeology and Anthropology and Professor of African Archaeology, Cambridge University. He is currently an Emeritus Fellow of Gonville and Caius College, Cambridge and an Hon. Professor, University College, London. Erhältlich im Verlag James Currey: |
„Die süßesten
Früchte wachsen allein im Himmel“. Dieses Sprichwort
trifft in Äthiopien nicht nur für die Einheimischen zu,
sondern für alle, die sich mit diesem faszinierenden Land beschäftigen.
Doch wer hätte gedacht, daß nach der äthiopischen
Tradition der Himmel auch in der Erde zu finden ist, aus Wasser
besteht, oder "blau ist wie ein
Kefelew Zellecke und
Friedrich Heyer Paul B. Henze Wilhelm Baum Wilhelm Baum
Wer mehr über die
traditionellen Musizierpraktiken in Äthiopien am Beispiel der
Hochzeitsgesänge erfahren möchte, dem sei das Buch von Timkehet Teffera
empfohlen: Dr. Timkehet Teffera gibt Daten über Äthiopien: Geschichte, Geographie, Volksgruppen, gefolgt von Erläuterungen über den Forschungsstand der äthiopischen Musik, das für die Analyse in der Arbeit angewandten Forschungsmaterials, das System der amarischen Tonreihen, sowie weltliche und geistliche Gemeinschafts- und Sologesänge. Im zweiten Abschnitt legt sie die Hochzeitsbräuche der Amara, im Zusammenhang mit freien und funktionsgebundenen Hochzeitsgesängen dar. Eine Repertoireliste dieser Hochzeitsgesänge findet sich im dritten Teil. Dabei handelt es sich vorwiegend um die Analyse dieser Gesänge unter verschiedenen Gesichtspunkten (z.B. Tonreihe, formaler Aufbau und melodische Formeln). In einem weiteren Abschnitt werden traditionelle Musikinstrumente, insbesondere die Trommel käbäro untersucht, die mit den Hochzeitsgesängen der Amara eng verbunden ist. Eine Analyse im vierten Kapitel ist hauptsächlich den traditionellen ISKITA-Tanz gewidmet. Dieser Tanztyp im Besonderen und Tänze in Äthiopien im Allgemeinen werden anschliessend unter dem Aspekt von Bewegungsmustern analysiert. |
Bücher über
Äthiopien sind auch im Verlag SHAMA BOOKS |